4. Dezember 2008

aus ecken herausdenken!

es ist gemuetlicher aus ecken heraus zu denken, die schon bekannt sind. hier ist es so schoen warm und kuschelig. diese ecke des sofas kennen wir schon und von hier aus haben wir die beste sicht. ausserdem: alles muessen wir jetzt ja auch nicht sehen, so unbedingt! wir koennen uns ja schliesslich nicht um alles kuemmern. das renkt sich schon alles wieder von selbst ein. wenn's brenzlig wird, ist uns noch immer etwas eingefallen.

immerhin.
also immerhin bezahlen wir ja auch dafuer. und fuer irgendwas muessen sie ja gut sein. hier kann uns auch so bald nichts geschehen. und wenn schon. hier kennen wir alles und von hier aus koennen wir (mal leise, mal lauter) alles kritisieren, was nach alternativen riecht. das haben wir uns - klug wie wir nunmal sind - clever ausgedacht (ja, okay, wir haben es uns jetzt nicht alleine einfallen lassen, ein bisschen geholfen ist uns schon geworden).

so sind wir jetzt - und solange wir nicht einmal den spiegel erkennen (hat da grad jemensch geschrieen?) - und auch hinkuenftig davor gefeit zu erkennen, dass es die alternativenlosigkeit ist, die uns an uns selbst fesselt. machtlos und unfaehig irgendetwas zu unternehmen bleiben wir in der schlammgrube kleben, in die wir tagtaeglich reinspucken.

der grind hier gehoert wenigstens uns. auch wenn uns eh niemand mehr glaubt, dass wir hier gluecklich werden koennen, vergewissern wir uns bei jeder begruessung, das dem so ist: ja, wir sind gluecklich! ja, es geht uns gut! ach was, es ging und nie besser! hauptsache gesund und ach ja wird schon wieder werden! darf ich dir noch was zu trinken bringen?

26. November 2008

weil's schon wieder wie die faust auf den augapfel passt:

"I don't have to tell you things are bad. Everybody knows things are bad. It's a depression. Everybody's out of work or scared of losing their job. The dollar buys a nickel's worth, banks are going bust, shopkeepers keep a gun under the counter. Punks are running wild in the street and there's nobody anywhere who seems to know what to do, and there's no end to it. We know the air is unfit to breathe and our food is unfit to eat, and we sit watching our TV's while some local newscaster tells us that today we had fifteen homicides and sixty-three violent crimes, as if that's the way it's supposed to be. We know things are bad - worse than bad. They're crazy. It's like everything everywhere is going crazy, so we don't go out anymore. We sit in the house, and slowly the world we are living in is getting smaller, and all we say is: 'Please, at least leave us alone in our living rooms. Let me have my toaster and my TV and my steel-belted radials and I won't say anything. Just leave us alone.' Well, I'm not gonna leave you alone. I want you to get MAD! I don't want you to protest. I don't want you to riot - I don't want you to write to your congressman because I wouldn't know what to tell you to write. I don't know what to do about the depression and the inflation and the Russians and the crime in the street. All I know is that first you've got to get mad. (shouting) You've got to say, 'I'm a human being, god-dammit! My life has value!' So I want you to get up now. I want all of you to get up out of your chairs. I want you to get up right now and go to the window. Open it, and stick your head out, and yell, 'I'm as mad as hell, and I'm not going to take this anymore!' I want you to get up right now, sit up, go to your windows, open them and stick your head out and yell - 'I'm as mad as hell and I'm not going to take this anymore!' Things have got to change. But first, you've gotta get mad!...You've got to say, 'I'm as mad as hell, and I'm not going to take this anymore!' Then we'll figure out what to do about the depression and the inflation and the oil crisis. But first get up out of your chairs, open the window, stick your head out, and yell, and say it: 'I'm as mad as hell, and I'm not going to take this anymore!'"

[Network (1976)]

25. November 2008

gruppensex (aber ohne kapitalismus!)

"... aber du kannst doch jetzt dem kapitalismus nicht an allem die schuld geben."

darauf antworte ich erst mal mit einem provokantem "doch!" und meine damit, wie die kapitalistische produktionsweise uns in eine bestimmte gesellschaftliche form zwaengt (schau dich doch nur mal um!).

die D. fragt mich dann noch, was denn dann mit der partner_innen-wahl waere und ob die denn dann auch dem kapitalismus geschuldet waere. ich ruecke daraufhin nicht von meiner annahme ab und kann dennoch keine befriedigene antwort (fuer die D. als auch fuer mich) darauf geben wie genau das jetzt gemeint ist.

beim reflexiven spaziergang mit der W. fange ich dann an mir folgendes dazu zu denken:

"also der kapitalismus bestimmt meine daseinsform. egal ob ich damit lebe / damit umgehen kann oder mich in irgend einer weise gegen die gesellschaftlichen verhaeltnisse zu wenden versuche. ich lebe  ununterbrochen und staendig in kapitalistischen verhaeltnissen. solange keine_r dagegen etwas unternimmt und niemenschdem etwas besseres einfaellt, wird das wohl auch noch eine weile so bleiben.

alles was mich umgibt und alles in mir drinnen wird / wurde durch den kapitalismus gepraegt. damit ist dann auch festgelegt wie und wo, in welchem kontext ich menschen begegne und / oder naeher kennenlerne. mit anderen worten: ein restriktives system erlaubt nur ganz gewisse (konstruierte) freiraeume in denen soziale interaktion moeglich ist (bus, privatparty, supermarkt, bar, arbeitsplatz, uni, internet, kundgebung, gefaengnis, musikantenstadl, kino, sportverein, aussteiger-ressort, campingplatz, intensivstation).

wenn ich darueber jetzt nichts weiss (und selbst wenn!), dann kann ich nur soweit handeln, wie es meine anerlernte disziplinierung eben erlaubt.

eingeschraenktes handeln und somit ein uneingeschraenktes selbstverstaendnis darf ohne weiteres den "aeusseren umstaenden" angelastet werden. weil sich der mensch jetzt konform zur gesellschaftlichen norm verhalten muss (mit einschraenkungen) - STOP! - ich korrigiere: solange sich der mensch konform zur gesellschaftlichen norm verhaelt bzw. anerlernte verhaltensweisen nicht dekonstruiert oder dekonstruieren kann (weil kein zugang dazu), geben fremdbestimmte kraefte impulse den ausschlag fuer das eingehen partnerschaftlicher beziehungen.

anders gesagt: ich verliebe mich einen menschen in einer konstruierten zeit, zu konstruierten anlaessen, an konstruierten (eventuell sich so herausgebildeten) orten, die alle so real sind wie ich es bin. jedenfalls sicher nicht aufgrund einer unter  der oberflaeche befindlichen essenz eines bestimmten typs von frau oder mann.

beispiele? hmm ...

mann und mann? mann und mann und frau? 29 jahre jung und 74 jahre alt? monogamie? transgender?
instinkte? hormone? seelenpartner_innen? sex? individuum?

worauf wollte ich jetzt eigentlich hinaus? irgendwas mit liebe die es gar nicht gibt, sondern hald nur konstruiertes gemeinsames wohlbefinden auf zeit. gesellschaftliche und letztendlich nicht hinterfragte heteronormative konstrukte (ganz europa basiert auf der idee, dass saemtliche beziehungen der menschen immer und ueberall - in allen galaxien - durch das modell frau und mann und kind (und ev. hund) erklaerbar ist), die als natuerlich und essentiell menschlich erklaert werden, vermitteln den irrglauben, dass wir uns eh alle auswegslos in die menschen verlieben, die fuer uns schon immer bestimmt waren.

und weil hald jetzt die tolle, tolle heterosexuelle, monogame, sterile liebe als einziges ding unantastbar ausserhalb des kapitalismus stehen darf (von wegen "can't buy me love!") wird sie uns sicherlich alle (irgendwann) erretten und zur belohnung duerfen dann alle im himmel gemeinsam koerperlosen gruppensex haben.

ja eh!

12. November 2008

damit jetzt nur niemand glaubt hier(!) passiert nix

Ich darf an dieser Stelle in Raum und Zeit meiner werten LeserInnenschaft eine Zusammenfassung der Ereignisse des 5. November 2005, des "international action day for free education 2008" nahe legen.

Ein Video der in Wien stattgefundenen Aktion wird natuer(z)lich (sobald auf youtube hochgeladen) an dieser virtuellen stelle vernetzt werden.

[place link here!]

Auf freiebildung.at reinschauen lohnt sich zudem sicher auch immer.

27. September 2008

ja und wen soll ich jetzt waehlen gehen?

jetzt sind's nur mehr ein paar stunden zeit und ich hab' noch immer keine ahnung was und wie. gerade hald das wo kann ich mir noch denken (das wie lang hab' ich auch noch nicht rausgefunden!).

also jetzt echt, oder wie!?

die einen sind mir ein bissl zu kindisch und ein wenig zu unecht, die sujets sind jetzt eh voll gut, aber ich weiß ned ...

die anderen wirken so realitaetsfern und tun so angestaubt (eigentlich tun sie ja abgestaubt, weil sie jetzt einen auf: he, wir sind eh voll jung und so, machen) und reden sich auf die "ueberraschung der fruehen wahlen raus", deswegen haetten sie sich ja auch nicht mehr viel bewegen und umorientieren muessen oder hald koennen.

dann bleiben da nur noch die "eh' auf keinen fall in frage kommen"-parteien oder aber das "kleinste (parlamentarische) uebel" in form von ehschowissn.

und hald die "taktische" wahl, aber die geht sowieso nicht, weil taktik vor ueberzeugung fuehrt sicher nicht dahin wo ich uns alle mal gern sehen wuerde.

scheisse, hald, jetzt: ich kann mich (und das ist wohl das schlimmste und paradoxeste, weil so urarg neoliberal und marktwirtschaftlich grauslich:) ob der grossen auswahl nicht entscheiden.

so what?! so long!? im endeffekt waers eh schlimm fuer (maximal) fuenf jahre seine stimme "herzugeben", immerhin brauch' ich die noch fuer ...

[2 sein fortgesetzt]

11. September 2008

Goldener Herbst!?


JOHN B. - Numbers [forthcoming]


BROOKES BROTHERS - Tear You Down [forthcoming]


ZEN - Full Affect


RAIDEN - Peloton


AUDIO - EXPOSED [TECH FREAK]

warum nichts so bleiben darf wie es koennte:




taken from "Anti War Protester Offers Flower To Police -- Gets Pepper Sprayed In The Face As Thanks"

25. August 2008

#1

wenn ich ueber umbruch oder revolution nachdenken darf (an dieser stelle), dann muss ich immer zu allererst daran denken, dass ich fuer etwas einstehe, dessen umsetzung ich hoechstwahrscheinlich gar nicht erleben werde (obwohl ich so alt noch gar nicht bin, oder?).

das projekt eines gesellschaftlichen wandels kann und wird nicht in den naechsten tagen, wochen oder jahren einfach so passieren: dennoch ist das hier und jetzt und seine momentane ausgestaltung ebenfalls ein untragbarer zustand. und dabei erlaube ich mir hier jetzt einmal fuer die mehrheitsbevoelkerung des mir bekannten universums zu sprechen!!!1!!!

somit gilt es #1 fuer mich festzuhalten:

eine bessere welt nicht mehr erleben zu koennen schliesst das ankaempfen gegenwaertiger (oben-und-unten-)verhaeltnisse nicht aus!

30. Juli 2008

grruuuuuu

"why we are afraid of revolution?" tönt es aus dem lautsprecher, den boxen (also den kleinen schwarzen dingern) die da neben meinem eh veralteten solala-irgendwas-end-rechner stehen). jetzt frag' ich mich hald wirklich woran es liegt, dass sich da so ein gefuehl der angst oder zumindest des unbehagens einstellt wenn ich (wohl viele von uns) an revolution - immerhin wortwoertlich mit umwaelzung uebersetzbar - denke.

weil es jetzt 1.) einfach ist und 2.) mich der W. auf diese idee gebracht hat, als er den satz "becaus it could change, things we like..."[sic!] in seine messenger-bubble reingeschrieben hat (quasi bzw. direkt als antwort auf meine messenger-bubble sozusagen) und ich ihm dann zumindest gedanklich mit "bequemlichkeit, also!" geantwortet hab', hab' ich mir vorgenommen (also: jetzt grade), fiktiv mit mir selbst ueber dieses (ja eh: leidige thema zu diskutieren um vielleicht danach ein bissi schlauer zu sein als ich es jetzt bin. ausgeschriebene gedanken sozusagen, damit ich dann vielleicht irgendwann genau(er) weiss, warum ich jetzt so ticke wie ich ticke und sagen wir zum bleistift vor 3 jahren noch fleisch gegessen oder die gruenen waehlen gegangen bin und noch auto gefahren bin und jetzt hald, na ja, ehschowissn: veganer und linkslink und so kritisch und hald schon ein bissi extreme ansichten manchmal (und nicht einmal ein fahrrad fahr' ich und so):

ZWEI SEIN FORTGESETZT

23. Juni 2008

sound of a drumtekky summer:

Roni Size & Reprazent – Don't Hold Back (T.C. Remix)
Noisia - Strange Owl Experience
DJ Fresh - Gold Dust
Rawtekk - D.N.A. (VIP)
Hazard - Killers Don't Die
Clipz - Indian Summer

16. Mai 2008

don't get any big ideas (they're not gonna happen')

es war so ein schoener tag,
es wurde eine so brutale nacht.
was sich den ganzen tag
so gut angefuehlt hat,
was den ganzen tag lang rund um uns passierte
war gut und kreativ und befreiend.
so viele ideen, so viel enthusiasmus
und so viele gute, gute menschen.

alles rundherum hat gestrahlt,
alle wussten wofuer das alles.
motivation und alle gedanken
auf ein großes ziel gerichtet.
ein ziel das wir kurz vor augen haben,
ein prozess der sich
vor unseren augen verselbststaendigt,

das gefuehl alles fliesst,
um sich dann
(nach getaner arbeit)
von selbst zu ergeben.

transparente, pinsel,
flugblaetter, debatten und reime!
so viel beeindruckendes
und so viele eindruecke,
so viele gute menschen,
ja - so viele gut gelaunte menschen.

so habe ich es zumindest gefuehlt
(und wohl viele andere auch).

dann kam der abend
und wir versammelten uns erneut,
um uns gegenseitig nochmal einmal zu versichern,
dass wir das richtige tun.
(so sollte dieser tag zu ende gehen.)

dennoch baute sich in der konfrontation
(mit dem was uns umgibt)
nach einem durchlebten rausch
(den diese tag provozierten)
uns gegenueber eine monstroese institution auf:

ein kaltes, eingeschworenes,
unueberwindbares ganzes

erfolge wurden hier nicht kleingeredet,
denn erfolge, die sind da.
die grosse last auf so viele schultern verteilt,
macht vieles so einfach.

wir wussten immer wo wir stehen!
wir wissen, dass wir richtig stehen!
ich weiss, ich habe mich richtig entschieden.

einzig und allein den kopf zu heben,
fuer diesen kurzen moment
die hindernisse wahrzunehmen,
die uns das ziel versperren,
macht mir angst,
schafft diese unsicherheit,
laesst diese unruhe entstehen,
die uns auf nadeln sitzen laesst.

so viel energie, so viele entbehrungen,
so viel versaeumtes (so viel besseres zu tun)
und dann dieser scherbenhaufen, dieses elendige gefuehl,
dass niemand auf unserer seite steht
und wir wie viele vor uns scheitern koennten.

ploetzlich ist da die erkenntnis,
die mich den mosaikstein erkennen laesst,
an dem wir gerade bauen.

ein grosses ganzes will zerstoert werden,
ein grosses neues muss entstehen.

der moment der uns erkennen laesst,
dass wir alles hinter uns lassen muessen,
um aus diesem debakel herauszukommen
macht uns wuetend und traurig
und laesst und am boden
angeschlagen zurueckbleiben.

doch auch wenn nichts mehr uebrig waere
(und soweit ist es noch lange nicht)
haben wir die pflicht weiterzugehen.
ich kann gar nicht anders,
ich will es gar nicht anders.
umzudrehen und aufzuhoeren
- das alte spiele weiter zuspielen -
ist gar keine option.

nebenher und weiterhin,
unbedingt und immer wieder!

auch wenn so vieles noch zu tun bleibt,
(so viele mauern einzureissen sind)
und morgen noch alles so ist wie es heute war,
(und heute war einer der guten tage)
gibt es keinen grund damit aufzuhoeren.

auch wenn nichts darauf hindeuten mag,
und mosaikstein nur mosaikstein bleibt,
vermag niemand von uns zu erkennen,
wo sich der lauf der zeit entzuendet.

was ich heute erlebt habe,
ist der tod meiner illusion:
der fall einer mauer im kopf,
die den blick auf einen weiten horizont freigeben will:

was von der mauer blieb,
ist eines meiner mosaiksteinchen:
und wir werden siegen!

14. Mai 2008

mit katzen tanzen

6. Mai 2008

suddenly


ploetzlich nimmt die geschichte eine seltsame wendung und eine tanzende katze erscheint auf dem tisch.

tbc

20. April 2008

ansammlungen

freiheit muass weh doa, sonst kann ma's ned leb'm!
[soellner, hans]

Ersetzen des Zufalls durch den bewusst eingegangenen Irrtum
[aus einem skriptum von C.]

dem gegenstand zeit lassen, denn rasch ist nur die gewalt
[horkheimer, max]

sich auf pruefungen vorbereiten is(s)t wettbewerbsverzerrung
[aus einem studi-forum; leicht abgeaendert!]

wo kaemen wir hin, wenn alle sagten: "wo kaemen wir hin?" und keiner ginge, um zu sehen, wohin man (sic!) kaeme, wenn man (sic!) ginge
[marti, kurt]

... und unsere kunst kann den mueden zum kaempfer machen
[brecht, berthold]

when the power of love overcomes the love of power, the world will know peace
[hendrix, jimi]

i sometimes feel that i'm the dark subconscious of the whole human race
[price, vincent]

alles kommt ins reine (mit etwas selbstbetrug)
[regener, sven; abgeandert]

people - what a bunch of bastards!
[o'dowd chris; roy]

we're all a little broken. we're all a little twisted. we're all less than we could be or want to be.
[oberst, connor]

wir haben moeglichkeiten / uns zu entscheiden zwischen pizzabelag / und kanaele umschalten!
[wiebusch, marcus]
-----------------------------
ansammlungen! die gesammelten und daher nicht verloren gehen duerfenden zitate und wahrheiten die sich so uebers jahr in der skype-box ansammeln.

10. April 2008

pfui, pfui, pfui

pfui, pfui, pfui
schlimmer geht’s immer
das leben ist hart
und fuer fast gibt’s keine punkte
deshalb verlierst du so und so,
wenn du nicht auf dich selber schaust!

zudem sind gegenentwuerfe zu diesem leben
(das sich selbst abstumpft)
nur schwer zu erdenken
und zeit haben wir eh alle keine

die juengsten sind wir auch nicht mehr und schliesslich
koennen wir uns nicht um alles kuemmern

wer jetzt verstoert ist, hat vielleicht das recht dazu,
ist jedoch zweitens bereit fuer den:
WORAUF kann ICH mich NOCH verlassen-
WOHNGEMEINSCHAFTS self RELIANCE check:


tragen sie einfach bei unten angefuehrten fragen,
die anzahl an tagen, die angefuehrtes ereignis bereits zurueckliegt ein
(sie duerfen durchaus schaetzen!)
und rechnen sie dann zusammengezaehltes ergebnis
durch die anzahl der mitbewohnerInnen in ihrem haushalt.

interpretieren sie anschliessend das ergebnis - mit hilfe ihres vermutlich gesunden menschenverstands - selbst. viel spass!

wann haben sie zuletzt...

... den restmuell in den hof verfrachtet?
... altpapier in den hof gebracht?
... den kuechentisch geputzt oder abgerauemt?
... die herdplatten geschrubbt?
... die glas- / aluminum- / plastik – container aufgesucht?
... kueche oder wohnzimmer mit dem staubsauger bearbeitet?
... den kehrbesen benutzt?
... volle muellsacke entsorgt?
... einkaeufe für die allgemeinheit erledigt?
... die fenster geputzt?
... das backrohr gewischt?
... eine gluehbirne ausgewechselt?
... den geschirrspueler aus- und gleich wieder eingeräumt?
... die badewanne geschrubbt?
... abflussverstopfungen in bad oder küche beseitigt?
... die post geholt / sortiert / verteilt?
... ihre miete rechtzeitig bezahlt?

kurzum: wann hatten sie das letzte mal in dieser wohnung, das gefuehl:

... "ich strenge mich zu sehr an fuer die gemeinschaft"?
... "so kann es nicht mehr weiter gehen"?
... "so will ich wirklich leben"?


herzlichst, ihr streikkomittee



5. April 2008

everybody knows

3. April 2008

(sich) regen

am liebsten gehe ich mit dem hund raus, wenn es gerade aufgehört hat zu regnen. da sind dann noch gar nicht so viele menschen unterwegs und die ganze stadt wirkt noch ein wenig verschlafen. es wirkt dann fast wie wenn mensch sich nach einer durchgemachter nacht nach hause zu begeben versucht und zu diesem zweck die erste u-bahn auserwaehlt hat: nur langsam wacht dann die metropole auf und entschliesst sich zumeist, dann doch noch mal den zerknautschten kopf in selbiges kissen zu druecken.

jedenfalls ist es ein einfaches die wenigen menschen da draussen zu beobachten und ich durchschaue dann ganz oft deren gemuetszustaende. also zumindest leichter als in einer kurz-vor-hauptabend-situation in der dann immer ganz viele leute unterwegs sind, die nachhause hetzen weil sonst ... sie kennen das!

aber selbst wenn jetzt (wie heute) in dieser post-regen-situation alle menschen ein wenig benommener wirken, falle ich immer noch auf deren selbe tricks rein. ich schlendere dann (ebenfalls benommen) zwischen gehsteigen, parks und baumpflanzungen hin und her. irgendwann kommen mir dann metropolitanerInnen entgegen, die scheinbar verrueckt geworden selbstgespraeche fuehren; sich verzweifelt an den kopf greifend vorwuerfe machen; der strasse ihre sorgen zu klagen scheinen:


"ja! ... ja! ... mhm ... hast recht'! ... verstehe! ... na eh' umso besser ..."
"und was sagt seine frau dazu? ... jaja! ... ist mir schon klar ... aber das kann man auch geschickter machen, oder?"
"weiss nicht, sagen wir 20 uhr vor'm kaffee? ... gut ... passt ... nein, auf die hab' ich jetzt echt keine lust, wirklich!"


oder halluziniere etwa ich?

2. April 2008

es stinkt! es reicht!

i mag echt nicht mehr
jetzt bin ich viel zu lange mit am tisch gesessen
ich hab zugehoert und wenn es entsprochen hat
habe ich auf mich aufmerksam gemacht
und manchmal war es auch durchaus produktiv was ich da von mir gab

viel zu oft aber wurde / blieb ich leise
im stillen aergert es sich am unbemerktesten,
den aerger kann ich ueberleben,
(der kann verdraengt werden)
um mich wunderschoen zu betruegen / betaeuben,

runterschlucken!
es wird sich schon was aendern,
auch wenn es dann zu spaet ist,
wenn bemerkt wird was hier schlimmes vor sich geht
(sich alles im kreis dreht),
wird verstanden werden,
was ich immer meinte und verschwieg'

ab jetzt seid ihr auf euch alleine gestellt
(so wie ich es immer war)

jetzt bin ich nicht mehr das opfer
ich ermaechtige mich selbst
ich habe kein recht mehr
mich so zu behandeln

ihr habt keine opfer gebracht,
dennoch habt ihr euer opfer umgebracht
(um den verstand)

das opfer gibt es jetzt nicht mehr,
es stinkt! es reicht!
(weiter als der horizont)

jetzt lernen wir einen anderen kennen!

11. März 2008

laut und ueberall: wir

ueber 200 studis sind mitmarschiert
wir waren laut!

wir sind ueber den campus gelaufen
wir waren auf der strasse
(auf unserer strasse)
wir waren sehr laut!

wir waren
auf der rampe
in der aula
auf den stiegen
(auf unserer uni, auf unserer stiege)
wir waren wirklich laut!

wir haben getanzt
(unsere taenze)
wir sind gesprungen!
wir haben allen klar gemacht
was wir wollen

wir haben geschrien
(unsere parolen)
wir haben gelacht
(alle gemeinsam)

jetzt wissen viele wer wir sind
(wir wissen es auch)

dann wollten sie uns erzaehlen
und wir haben auch zugehoert
(doch wir kennen sie zu gut)

wir waren nicht zufrieden
wir waren zu viele
und wir waren wirklich laut

wir waren erst der anfang
und wir kommen wieder

wir haben heute etwas bewegt und
wir werden noch viel mehr bewegen

bald werden wir alle sein
und dann werden wir gesiegt haben!

19. Februar 2008

5. Februar 2008

4. Februar 2008

mein lieber, lieber kleiner scheissblog:

ich hasse dich!

ja, ich hasse dich - ich hasse dich dafuer, dass du so tust als ob ich der ganze welt erzaehlen duerfte was in mir so vor sicht geht.

ich hasse dich dafuer, dass du mir vorgaukelst, dass wuerde funktionieren. ich hasse deine seelenstrip-fuehrt-zu-seelenheil-einstellung.

ich hasse wie du dich so gibst als waerst du das ende der geschichte, als wuerdest du funktionieren.

ich hasse deine elementaren themen die dann fuer alle freunde und feinde, freundinen und feindinnen so schoen greifbar werden und ein konzept von "mir selbst" hinterlassen, das ganz und gar nicht der wahrheit [korrigiere:] den wahrheiten entspricht.

du tust so als waerst du ein kanal fuer all die unausgesprochennen dinge die alle interessieren wuerden, die einen selbst aus dem dillemma des eigenen daseins befreien wuerden, und dabei bescheisst du einen nur und stellst dich ganz cyborgmaessig ueber einen - nein - ueber uns alle - ueber die gesamte menschheit und verzapfst etwas von fortschritt - dabei bringst du mich / eventuell uns keinen schritt weiter.

verdammt, ich bin sterblich und du tust so als spielte das alles keine rolle, du verfickter scheissblog, ich wuenschte ich koennte dich loswerden. du hast mir gar nichts mehr zu sagen.

geh' sterben!

22. Januar 2008

transparenz

ich weiss du spielst das nicht und du willst niemanden verletzen. du bist nur ehrlich und tippst mit dem finger dorthin wo es unangenehm wird: bewahr' dir das! denn es ist echt! du redest ueber deine gefuehle und du bewirkst damit mehr als du denkst. wir "anderen" geben nicht gern zu, dass wir falsch liegen und reagieren mit "nein" und "aber" - ja, es ist anstrengend, denn viele deiner mitmenschen verstehen nur langsam. ich sollte versuchen in zukunft besser hinzuhoeren - ehrlich!

7. Januar 2008

doch noch irgendwie

der tag der mit einem gefuehl absoluter ohnmacht, ausgeliefertheit und traegheit beginnt, kann durchaus noch spektulaere wendungen nehmen.

so stellt sich am ende des tages heraus, dass sich - wenn mensch sich aufgerafft hat - um liebe gewohnheiten (allen missstanden zum trotz) weiter zu verfolgen, sich in jedem noch so festgefahrenen montag ein kleines stueck ueberraschung finden laesst.

derart motiviert duerfte der rest der woche keine unueberwindbaren hindernisse mehr bereitstellen.

danke, soziales umfeld

er/sie/es-kenntnisse

wer zu lange schlaeft bekommt derzeit die sonne nur ganz spaerlich zu gesicht.

aussprachen mit nahestehenden menschen koennen das dilemma des eigenen ich's nicht aufloesen.

zwischen sprungschanze und tankstelle faellt mir ein, dass sonntage zum konsumieren gedacht sind.

wer seine sonntage vergeudet und dazu in der lage ist, muss das wochenende um einen tag verlaengern.

an alle anderen: gute besserung!

6. Januar 2008

vierundzwanzigstunden

die party die sowieso nur von wenigen frauen besucht wurde, wurde von jungen - vermutlich alleinstehenden - maennern zuerst wieder verlassen.

hinten vor der toilette wurden mir lustig anzusehende aufheiternde pillen angeboten.

mein arbeitstag endete gegen 7 uhr morgens und muendete unter anderem in einen endlos scheinenden tiefen schlaf.

was daraufhin und ueberhaupt in der wohngemeinschaft so vor sich geht, ist - wenn ueberhaupt - nur als verwirrend und demuetigend und surreal zu bezeichnen. darum moechte ich an dieser stelle den passenden satz "diese wohnung scheint von allen guten geistern verlassen zu sein" stehen haben.

musik verleitet mich dazu, mich in andere sphaeren zu denken.

auch ein buch kann hoffnung bringen.

am ende des tages bleibt die erkenntnis, dass gute, gute menschen auch in form von unbekannten besuchern ganz zufaellig und nebenbei auftauchen und alltage retten koennen.

4. Januar 2008

mein TAG

sleep late
freezing
walking the dog
phoning
visitor
furrybitch
veterinary
cooking
good meal
reading
frictions
defrosting
chatting
blogging